Manifest zur Ausrufung des Klimanotstandes im Landkreis Schwandorf

27.08.19 –

„Ausrufung des Klimanotstands*“

*Der Begriff Klimanotstand ist nicht als juristische Grundlage zur Einleitung von Notstandsmaßnahmen zu verstehen, sondern soll verdeutlichen, wie dringend die wirksame Eindämmung der Klimakrise ist.

Der Kreisverband der GRÜNEN in Schwandorf manifestiert folgende Forderungen.

Der Kreisverband der GRÜNEN erklärt den Klimanotstand und fordert diesbezüglich die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität.

Der Kreisverband der GRÜNEN fordert bei allen Beschlüssen in den Kommunalparlamenten die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit zu berücksichtigen und, wenn immer möglich, Maßnahmen zu priorisieren, die den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.

Der Kreisverband der GRÜNEN fordert die breite und umfassende Information der Landkreisbürger*innen über den Klimawandel sowie über Maßnahmen, welche gegen den Klimawandel ergriffen werden.

Begründung:

Die Wissenschaft prognostiziert verheerende Folgen des Klimawandels für die menschliche Zivilisation und die Natur. Es ist dringend erforderlich, jetzt auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen effiziente und konsequente Maßnahmen zu ergreifen, um die verheerenden Folgen der sich bereits abzeichnenden Klimakrise noch zu verhindern. Es ist höchste Zeit zu handeln! Der Mensch hat einen Klimawandel verursacht, dessen irreversible Folgen weltweit zu spüren sind. Die globalen Temperaturen sind gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter um 1 Grad Celsius gestiegen, weil die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm auf über 400 ppm angestiegen ist. Um eine unkontrollierbare globale Erwärmung mit nicht absehbaren Folgen zu verhindern, ist es unerlässlich, die Treibhausgasemissionen schnellstmöglich massiv zu reduzieren. Bereits 1,5° C Erderwärmung führen unter anderem dazu, dass der steigende Meeresspiegel riesige Küstengebiete unbewohnbar macht. Die Weltbank schätzt, dass in den kommenden 30 Jahren die Zahl der Klimaflüchtlinge auf über 140 Millionen Menschen ansteigen wird. Die Klimakrise schreitet indes schneller voran, als erwartet. Forscher*innen mussten bereits heute ein Auftauen des Permafrostbodens in der Arktis in einem Ausmaß feststellen, wie es ursprünglich für das Jahr 2090 prognostiziert war. Australische Wissenschaftler*innen hielten entsprechend in einer kürzlich veröffentlichten Studie bei Nichterreichen der Klimaziele bis 2030 sogar den Zusammenbruch menschlicher Zivilisation durch die gravierenden Auswirkungen der Klimakatastrophe für möglich. Dies zeigt, wie ernst die Lage schon ist. Sie erfordert entschlossenes Handeln, und zwar sofort! Keinesfalls kann und soll erwartet werden, dass die Lösung dieses Problems allein durch Eigenverantwortung von Einzelpersonen erreicht wird. Es braucht jetzt auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene entschlossene Maßnahmen, um dieser drohenden Katastrophe entgegenzuwirken. Die aktuellen Pläne und Maßnahmen reichen nicht aus, um die Erwärmung bis 2050 auf die angestrebten 1,5°C zu begrenzen. Deshalb ist es jetzt wichtiger denn je, schnell zu handeln.